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Die Wahrheit über Bergbauernmilch

Ich sitze am Frühstückstisch, jedoch nicht allein. Mir gegenüber sitzt ein Tetrapack, darin Bergbauernmilch.

Wir beide können relativ schnell das erste Missverständnis klären. Es ist, wie man mit etwas logischem Denken schon vermuten kann, nicht die Milch von einem Bergbauern, sondern dieser ist nur indirekt für die Produktion der Milch zuständig. Tatsächlich stammt die Milch von Kühen.

Diese Bergbauernmilch stammt aus kleinen Familienbetrieben.

Gedanklich kommen mir Bilder von einem Bauernhof mit einer alten Bäuerin, einem Wurzensepp als Bergbauern und ein oder zwei Kühen in den Sinn.

Klein bedeutet hier, wie ich beim Weiterlesen erfahre, jedoch etwas anderes, nämlich durchschnittlich 27 Kühe.

Nun rechne ich ein bisschen hin und her und ich weiß schon, ich übertreibe jetzt, wenn ich einmal davon ausgehen wollte, dass beispielsweise 37 dieser kleinen Familienbetriebe jeweils nur eine Kuh besäßen, einer jedoch 1000 Kühe, dann wären es durchschnittlich immer noch 27 Kühe. Mit dem Durchschnittswert ist das eben immer so eine Sache. Doch derlei Irritationen lasse ich gedanklich hinter mir.

Überzeugend finde ich jedoch, dass die Futtergrundlage für diese durchschnittlichen 27 Kühe nicht etwa langweilige und extrem fad schmeckende Gräser sind, sondern vielmehr würzige Gräser und gesunde Kräuter aus den Alpen. Es wird also nicht gerade wenig Wert darauf gelegt, dass das Gras einen würzigen Geschmack hat, dem offenbar viele Kräuter aus den Bergen beigemischt werden. Klar, Bergbauern leben ja auf ihren Bergen und kennen dort ihre Kräuter. Sie ziehen umher, sprechen gerne mal mit ihren Kräutern und pflücken und verabreichen sie jeder ihrer durchschnittlich 27 Kühe. Eine Hand voll Gras, eine Hand voll Kräuter. So sieht ein gesund würziges Mischverhältnis aus.

Aufgrund dieser wertvollen Inhaltsstoffe kommt dann der gute und würzige Geschmack zustande, und zwar für mich! Und für Sie! Für uns beide! Veredelt dadurch, dass das Ganze noch schonend erhitzt wurde. Nicht also so, dass die Milch dann verdampft wäre, übergekocht oder am Boden des Topfes angebrannt, nein schonend wird die Milch der durchschnittlich 27 Kühe erhitzt. Das hätte man ja so erstmal nicht erwartet.

Beruhigt und glücklich lehne ich mich an diesem Morgen zurück und schlürfe nun meinen Kaffee mit dieser unerhört würzigen Milch der durchschnittlich 27 Kühe, in dem Wissen, dass hier das Beste für mich aus jeder einzelnen Kuh herausgeholt wurde.

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10 Kommentare

  1. Anhora

    Ich glaub, ich kauf mir auch Bergbauernmilch. Ich hab schon den Geschmack auf der Zunge, und all die glücklichen 27 Kühe lächeln mich an – wer soll da widerstehen.
    Würziges Grüßle!

    • theolounge.blog

      Ja, geht mir auch so, seit ich mich mit der Thematik beschäftigt habe, kann ich eigentlich gar keine feste Nahrung mehr zu mir nehmen, wenn nicht irgendwie Milch dabei eine Rolle spielt, Bergbauernmilch natürlich… 😉

      • theolounge.blog

        ich habe doch tatsächlich erstmals in meinem Leben vor ein paar Wochen eine Tüte von diesem Seitenbacher Müsli gekauft… Hat mich irgendwo scheinbar ergriffen, diese Werbung… Aber gut, die haben schon Jahrzehnte drauf hingearbeitet, so viel können sie an mir in der einen Tüte wohl gar nicht verdient haben…

      • Anhora

        Und hat es geschmeckt? (Ich frage für einen Freund.) 😉
        Echt, man traut sich ja nicht zuzugeben, dass man Seitenbacher Müsli konsumiert. Dabei gibt es sicher eine hohe Dunkelziffer. 😉

      • theolounge.blog

        ja, erst heute morgen habe ich dieses Müsli wieder gegessen und ja, es schmeckt wie Müsli. Dass es jetzt aber wesentlich anders schmeckt, als das No-Name Müsli, das ich bisher auch ab und zu hatte, könnte ich jetzt nicht bestätigen. 😉

      • Anhora

        Ich glaube ich würde denken, Herr Seitenbacher sitzt mit mir am Frühstückstisch. 😉 Aber man muss ihm zugute halten, dass nur sehr wenige ein so erfolgreiches Marketing hingekriegt hat. Wer kennt diesen Namen nicht?!

      • theolounge.blog

        Das stimmt. Das schafft sonst höchstens noch das medizinische Fachhaus von Schlieben in München, dessen einprägsamer Singesang uns von frühester Kindheit übers Radio eingetrichtert wurde. Früher hieß es, „medizinisches Fachhaus von Schlieben, (tralala) München, sonnenstraße 7“. Mittlerweile sind sie dummerweise umgezogen in die Sonnenstraße 17, wie es nun in der Radiowerbung heißt, der Reim funktioniert aber immer noch einigermaßen. Wäre ja auch blöd, wenn man über Jahrzehnte die potenziellen Kunden von morgen so brieft und dann plötzlich ganz woanders seine Filiale hat. Also sollte ich die irgendwann mal brauchen, würde ich sie auch noch finden können.

      • Anhora

        Das ist ja amüsant! Offenbar funktioniert nervige Werbung, obwohl ich persönlich noch nie etwas von Schlieben gehört habe.
        Ich meiner Jugend lief immer eine besonders nervige Werbung für ein Waschmittel: Dash. Es ist das einzige Produkt, das ich aus Protest gegen die Werbung mein Leben lang nicht gekauft habe. Eine Zeitlang verweigerte ich auch Klementinen-Ariel, aber normalerweise funktioniert der Ansatz: Man merkt sich den Namen, und nur darum gehts. Im Regal greifst du eben nach dem, was du kennst.

  2. Pingback:Als Zeichen der Anerkennung – theolounge.blog

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