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NATO. Deutschland zahlt zu wenig

Im Umfeld der bevorstehenden Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Gründung der NATO, dem 4. April 1949, wies Donald Trump erneut darauf hin, dass Deutschland mehr zahlen müsse für den Bündnisschutz.

Und zwar mindestens 2% des Bruttoinlandsproduktes, anstatt den bisherigen 1,5%.

Auch für viele Deutsche ist es etwas unklar, warum Deutschland, dessen Bundeswehr praktisch nicht einsatzfähig ist, für die Verteidigung zu wenig ausgibt, andererseits aber gut geschützt sein möchte, zumal in einer Welt, in der die Grenzen nicht mehr so klar definiert zu sein scheinen, siehe Krim-Annexion.

Wer heute nicht in die Verteidigung investiert, kann morgen Schutzgeld an Russland zahlen. Und ob das eine wirkliche Alternative ist, sei einmal dahingestellt.

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6 Kommentare

  1. miesvandenbergh

    Ohne politisch voll informiert zu sein und ohne einer parteipolitischen Sichtweise zu fröhnen möchte ich gerne auf einen Aspekt hinweisen, der 2018 von Thomas Oppermann angesprochen wurde, der aus meiner Erinnerung wie folgt lautete: Rechnet man zum Verteidigungshaushalt noch die Ausgaben für Armutsbekämpfung, Krisenprävention und Entwicklungshilfe, die ja ebenso eine Maßnahme zur Schaffung von Frieden darstellen, hinzu berücksichtigt, so liegt Deutschland nicht mehr hinter den Ausgaben der USA in Sachen Wahrung des Friedens und der Sicherheit.

    Diese Behauptung habe ich nie explizit verifiziert, dazu fehlen mir die tatsächlichen Zahlen und Fakten, doch damals wurde diese Aussage von keiner Seite in Zweifel gezogen.

    Grundsätzlich halte ich es aber mit Deiner Aussage und denke, dass jeder Bert Brechts Gedicht mal ganz bis zum Ende lesen sollte: Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin,…

    lg Olaf

    • theolounge.blog

      Ja, diese Aussage mit dem Brunnengraben und der Armutsbekämpfung in Afrika und Afghanistan beispielsweise kenne ich auch und sie hat sicher auch ihre Berechtigung. Sollte aber ein Land, nennen wir es einfach mal Russland, beispielsweise Deutschland militärisch annektieren, könnte man sich trotzdem wohl kaum darauf zurückziehen, dass man ja hübsche Brunnen gegraben habe. Das ist wohl das Problem an der ganzen Sache. Wenn man dann Soldaten aus anderen Ländern anfordert, die für die Verteidigung Deutschlands möglicherweise ihr Leben lassen sollen, könnte es politisch ziemliche Probleme geben und es wäre die Frage, ob das dann tatsächlich mit der Bündnistreue so reibungslos ablaufen und klappen würde. So denke ich mir. Ich denke, eine gewisse grundlegende Verteidigungsfähigkeit müsste Deutschland schon selbst auf die Beine stellen.
      Und ja, wenn Krieg ist und keiner geht hin, ist auch kein Krieg. Wenn aber beispielsweise die Russen angreifen würden und kein Deutscher ginge hin, wäre trotzdem Krieg.

  2. miesvandenbergh

    Ja, das ist das Gedicht, was vielleicht fälschlicherweise Brecht zugeschrieben wird, ich dachte, Du kennst es vielleicht, ich copyundpaste es mal kurz:

    „Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin – dann kommt der Krieg zu Euch! ******“

    Damit stimme ich Dir zu, auch ich bin der Ansicht, dass es eine grundlegende Verteidigungsfähigkeit geben sollte. Verbündete hin und her. Die heutigen Zeiten zeigen mir, wie fragil unser Frieden ist, mal ganz abgesehen von den Orten, wo Krieg oder Stellvertreterkrieg geführt wird. Was ich mit meinem Einwand zu bedenken geben wollte, war die Überlegung, dass eine funktionierende Verteidigungsfähigkeit schon mit den aktuellen Mitteln zu erreichen wäre und Bedrohungen (fast) jeder Art durch eine global gerechtere Politik stark dezimiert werden könnten. Großmannssucht ist natürlich keines dieser Probleme, dass sich auf diesem Wege reduzieren ließe, das finde ich, schaue ich auf einige Länder, nennen wir sie mal rein fiktiv Amerika, Russland, Brasilien oder die Türkei bin ich sprachlos ob der Vorgänge dort.

    • theolounge.blog

      Danke fürs Gedicht, hab den hinteren Teil wegen Copyrightsachen aber sicherheitshalber bei diesem öffentlichen Post mal wieder rausgelöscht.
      Hmmm, schwer zu sagen, ob die Bundeswehr derzeit verteidigungsfähig wäre. Was ich so lese drüber: eher nicht.
      Ich denke, 2% für ein reiches Land wie Deutschland dürfte ja machbar sein eigentlich.

  3. miesvandenbergh

    Ich vermute auch, dass sie es nicht ist, aufgrund der Informationen, die mir öffentlich zugänglich gemacht werden. Ob da jemand tiefstapelt, weiß ich nicht. Wissen kann ich es so nicht.

    Mit dem Löschen ist natürlich in Ordnung, ich weiß zu wenig über das ©. Wenn die Mittel vernünftig eingesetzt werden würden, könnten die 1,5 % reichen, vermute ich. Aber dazu bin ich zu wenig fit in den Zahlen.
    Was ich denke ist jedenfalls, dass unser politisches System zu aufgebläht ist, im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Aber ich denke nicht, dass wir hier einen politischen Diskurs führen wollen. 😊

    • theolounge.blog

      Hmmm, das politische System der Demokratie finde ich das beste, das man haben kann. Aber Demokratie tut sich naturgemäß immer schwer bei Entscheidungsprozessen, wie man ja auch gerade in Großbritannien sieht. Die Entscheidungsprozesse dauern eben lange und können nur durch Konsens hergestellt werden.

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