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Der semantische Trick der Islamhasser

Spätestens seit 9/11 hat der Islam es nicht leicht, zumindest nicht im Hinblick auf ein gutes Image. Immer wieder kapern Radikale diese Religion für ihre Zwecke und instrumentalisieren sie.

Seit dem Massaker im neuseeländischen Christchurch, das dann auch gleich weltweit einige indirekte Nachahmer oder zumindest Sympathisanten fand, weiß man, dass auch weiße christliche Männer nicht immer ganz christlich handeln.

Egal, den Islamkritiker, wie sich die Islamhasser gerne moderat zu bezeichnen pflegen, stört das nicht.

Von Seiten der „Islamkritiker“ oder auch „besorgten Bürger“ (der Begriff ist meist synonym verwendet), hört man gerne folgende Behauptung:

Man habe ja nichts gegen „den“ Moslem als Menschen, sondern nur gegen seine Religion, die eine Ideologie sei.

Uff. Der Trick geht so:

Der „Moslem“ könnte doch einen ganz zentralen Teil seines Wesens, nämlich seine Religion, seinen Glauben und seine ethischen Prinzipien (der Islam hat zumeist durchaus hohe ethische Werte) ablegen, dann habe man ja gar nichts gegen ihn. Zu deutsch: wenn der Mensch also nicht mehr der Mensch sei, der er ist, möge man ihn ja.

Und dumm, dass es in Deutschland die grundgesetzlich garantierte Religionsfreiheit gibt. Drum muss der „Islamkritiker“ den Umweg nehmen, den Islam nicht mehr als Religion, sondern als Ideologie zu bezeichnen.

Aber auch hier ist eigentlich Sackgasse: denn es herrscht in Deutschland Gewissensfreiheit. Man darf glauben und meinen, was man möchte, solange man damit nicht die Grundfeste des Grundgesetzes ankratzt. Viele Konzepte sind Ideologie. Eine positive Ideologie sind beispielsweise die Menschenrechte. Es gibt sie nur, weil Menschen wollen, dass es sie gibt. Das ist Ideologie.

Drum fällt die eingangs genannte Behauptung der Islamhasser bei genauerem Hinsehen in sich selbst zusammen. Man kann das Christentum, den Islam, die Demokratie, den Sozialstaat oder was auch immer mögen oder nicht mögen. Respektieren muss man aber, dass Menschen von ihrem Recht auf Religionsfreiheit und Gewissensfreiheit Gebrauch machen und sich in einer Religion verorten. Genauso wie man akzeptieren muss, dass die Staatsform in Deutschland die Demokratie ist. Und diese gewährt allen Menschen prinzipiell erstmal dieselben Rechte: ob man nun Christ, Moslem, Jude oder Atheist ist.

Das schmeckt dem Moslemhasser nicht, aber drum heißt er ja so. Akzeptieren muss er es dennoch.

Das Problem ist wohl auch weniger die Zugehörigkeit zu einer Religion oder Volksgruppe, sondern die Zugehörigkeit zum biologischen Geschlecht.

Oder haben Sie schon irgendwann einmal in den letzten Jahren davon gehört, dass weibliche Islamisten oder Amokläufer Gräueltaten vollbracht hätten? Nein, in der Regel sind es männliche, mit Ausnahme von Beate Zschäpe vielleicht. Aber im großen und Ganzen ist Mann sein wesentlich kritischer in bezug auf Gewalttaten und Gewaltbereitschaft, als Frau sein.

Vielleicht sollten das die werten Herren Islamkritiker, Islamhasser und „besorgten Bürger“ einmal bedenken.

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4 Kommentare

  1. Muriel

    Ich bin jetzt wie so oft in der schwierigen, aber eigentlich ja sehr … angemessenen Lage, dass ich vieles ganz anders sehe, was da steht, aber vieles doch auch genauso.
    So finde ich zum Beispiel einerseits die sich so nennenden Islamkritiker und besorgten Bürger auch ganz schauderhaft, halte aber andererseits die Argumentation über Glaubens- und Gewissensfreiheit für nicht überzeugend, und bin ja auch selbst so jemand, der findet, dass Leute ihre jeweiligen Religionen ablegen sollten.
    Aber von der Stoßrichtung her kann ich jedenfalls mitgehen, so insgesamt.

    • theolounge.blog

      Das ist doch schon mal was. Jetzt müssten nur alle religiösen Leute tatsächlich auch noch friedlich sein, dann hätten die Religionen gleich einen viel besseren Leumund. Und auch alle Leute, die nicht religiös sind, müssten natürlich ebenso friedlich sein, dann wäre die Welt ja fast schon perfekt.

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