Ich denke, also bin ich. Dieser Ausspruch ist der erste Grundsatz von Rene Descartes, dem Philosophen des 17. Jahrhunderts, von dem bereits Gedanken der Aufklärung formuliert wurden.
Descartes beschreibt mit diesem Ausspruch die Grenzen der Erkenntnisfähigkeit. Selbst, wenn die ganze Welt nicht real sein sollte, dann wüsste man aber doch, dass man das, was man denkt, selber denkt, weil man ja derjenige ist, der denkt.
Ein wenig würde ich diesen Gedanken gerne verändern in eine andere Richtung.
Sentio, ergo sum. Ich spüre, also bin ich.
Denn diese Aussage nimmt auch all diejenigen Menschen mit hinein, die sich mit dem Denken schwer tun. Säuglinge beispielsweise, Menschen mit geistiger Behinderung, alte Menschen, die vielleicht Demenz oder Alzheimer haben, Menschen mit einer Hirnverletzung oder welche, die in einem komatösen Zustand sind.
Sie spüren alle und merken dadurch sehr deutlich, dass sie sind, also dass sie existieren. Und ihnen wollte man das Menschsein doch bitte nicht absprechen.
Denken ist nicht alles.
Ich persönlich glaube, dass diese Menschen auch denken, vielleicht nicht reflektieren, aber doch denken, also in ihrem Inneren etwas haben, was Satzfetzen oder ähnliches formuliert.
Ich musste gerade sehr schmunzeln, als ich zufällig diesen Beitrag gelesen habe. Die Worte kommen mir so bekannt vor: https://lizziswelt.com/2017/03/05/man-sieht-nur-mit-dem-herzen-gut-1/
Ich habe eine hochgradige Sehbehinderung und identifiziere mich auch mit sentio ergo sum – obwohl ich denken und reflektieren kann. „Fühlen“ ist für mich einfach noch einmal treffen da auf alle Menschen vereint… „Fühlen“ ist für mich „(lebendig) sein“
Danke Dir für Deine Gedanken !
@ „Sentio, ergo sum. Ich spüre, also bin ich.“
Und wie ist es mit: `Coito, ergo sum´? Ist meist auch gut spürbar.
Coeo würde es auf lateinisch heißen.