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Des Diesels freundliches NOx-Gesicht

Jahrzehntelang förderte die Politik den Diesel, und man bekam fast schon das Gefühl, der Diesel sei sowas von gesund, dass man ihn schon im Falle von Lungenkrankheiten gewissermaßen medizinisch verordneten musste.

Die Autoindustrie, ganz voran VW mit seiner Betrugssoftware, tat das Ihre dazu, die Mär vom sauberen und gesundheitsfördernden Diesel zu verbreiten.

Mittlerweile sind sicherlich viele Bürger wegen der hohen NOx-Werte in den Städten erkrankt, einige auch schon gestorben.

Und die Dieselfahrer, die auf Politik und Autoindustrie vertrauten, werden durch das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, dass die Städte Fahrverbote erlassen können bzw eigentlich sogar erlassen müssen, wenn die Luft nicht auf anderem Wege sauber gemacht werden kann, gewissermaßen enteignet.

Wer das ganze zahlen soll? Die Bundesregierung? Oder vielleicht die Autoindustrie, die den Betrug kannte und damit aber kein Problem hatte? Das wäre naheliegend, ist ihr aber zu teuer. Soll der Bürger doch lieber ein neues Auto kaufen, dann steigen die eigenen Gewinne und der Bürger hat ein schönes, neues Auto. Die paar 1000 € an Wertverlust soll er mal nicht zu ernst nehmen. Der werte Herr Bürger und die werte Frau Bürgerin sollen sich mal nicht so haben, das bisschen Gesundheit ist doch über die Jahrhunderte hinweg betrachtet auch nur Schall und Rauch. Und in 100 Jahren kümmert sich keiner mehr um den Wertverlust des eigenen Autos.

Bundesumweltministerin Hendricks schlägt nun vor, eine blaue Plakette einzuführen, die deutlich macht, welche Autos noch in die Innenstädte fahren dürfen. Denn partielle Fahrverbote bringen ja eigentlich nicht allzu viel. Ist die Hauptstraße gesperrt, fährt man eben durchs Wohngebiet und durch die Spielstraße.

Als Dieselfahrer und als jemand, dessen Gesundheit durch die hohen NOx-Werte beeinträchtigt wurde oder der vielleicht schon verstorben ist, kann man das Ganze vielleicht mit einem sarkastischen Lächeln als negativen Hauptgewinn sehen. Störend daran ist dann nicht mehr der Begriff Hauptgewinn, sondern nur noch das Vorzeichen.

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3 Kommentare

  1. ulrichsblog

    Wahrscheinlich ist meine Meinung ein wenig einseitig, aber… so sind Meinungen ja oftmals.
    Nicht Diesel und… wenn ich das so in aller Übersteigerung sagen darf, nicht VW sind die Bösen. Diesel nicht deswegen, weil es einfach nur ein Ding, ein Produkt ist, welches per se ja nicht gut oder bös sein kann. VW nicht (naja, schon eher..) weil sie nur Anbieter sind und jenen unheiligen Marktgesetzen folgen, die den Aktionären (also zum Großteil den Staaten und Großfonds) gefallen.Wer aber um die Schädlichkeit der Diesler weiß und sie dennoch nutzt, hat zwar kurzfristig die Ausred der Notwendigkeit, diese entfällt aber schon mittelfristig. Zumindest in den Ballungsräumen sind die Öffis so gut ausgebaut, dass sie eine Alternative darstellen. die Bequemlichkeit ist halt ein Hund.

    • theolounge.blog

      Also ich weiß nicht. Bisher galt der Diesel durchaus als sauber. Ich denke nicht, dass man als Autokäufer hier hinterfragen müsste, warum man es selber nicht gewusst habe. Denn die Industrie hatte es ja als sauber verkauft.

  2. ulrichsblog

    ja, nur war es doch nicht wirklich glaubwürdig, allein schon wenn man gesehen hat, was ein Diesel im Kaltstart in die Luft bläst.
    Die Werbung ist halt eine Märchenwelt, die uns träumen machen lassen will.

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