Im Grunde kommen wir Menschen gar nicht durch die Welt, ohne zu vertrauen.
Wir geben einander ein Wort, womit wir meinen: man kann einander vertrauen.
Wir steigen in ein Taxi ein und vertrauen darauf, dort anzukommen, wo wir hin wollen.
Wir arbeiten für Geld und vertrauen darauf, dass man mit diesem Geld dann tatsächlich auch etwas kaufen kann.
Wir verabreden uns zu einem gewissen Zeitpunkt und vertrauen darauf, uns dann auch dort tatsächlich zu treffen.
Manchmal fällt es Menschen schwer, einem anderen Menschen zu vertrauen. Warum eigentlich?
Einerseits sicher aufgrund verschiedener Erfahrungen, die nicht so waren, dass man weiterhin eine positive Aussicht für die Zukunft ausstellen könnte.
Andererseits kann man beispielsweise Menschen nicht vertrauen, die man nicht oder kaum kennt.
Was ist Vertrauen eigentlich?
Aus psychologischer Sicht kann man es wie folgt definieren.
Vertrauen ist eine Zukunftsprognose des Verhaltens eines Menschen aufgrund seines bisherigen Verhaltens.
Wenn jemand also stets zuverlässig war, wird man ihm in Zukunft vertrauen können. Denn sein bisheriges Verhalten lässt erwarten, dass sein künftiges Verhalten ähnlich sein wird.
Umgekehrt geht es natürlich genauso. Wem man bislang nicht vertrauen konnte, weil sein Verhalten nicht mit dem übereinstimmte, was er sagte oder was man selber erwartete, dem kann man natürlich dann nicht spontan vertrauen, weil das Verhalten, das er bisher an den Tag gelegt hat, zutiefst dagegen spricht.
Wenn jemand Sie also unter Druck setzt mit der Aufforderung, Sie sollen ihm doch bitte vertrauen, lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Schauen Sie an, wie sein bisheriges Verhalten war und schätzen Sie ab, wie sein Verhalten in Zukunft sein wird. Dann wissen Sie, ob Sie vertrauen können.
Theolounge: „Manchmal fällt es Menschen schwer, einem anderen Menschen zu vertrauen. Warum eigentlich?“
Gesunde Skepsis im täglichen Leben ist kein Verrat am Vertrauen, sondern ein Beleg für die Nutzung der Intelligenz.
Vertrauen in
die Weisheit.
Theolounge: „Aus psychologischer Sicht … Vertrauen ist eine Zukunftsprognose des Verhaltens…“
Das ist Quark.
Wer seine
Intelligenz schonen
will, befragt die Experten.
Prognose ist ein mathematisches Konstrukt. Und
Berechenbarkeit hat nichts mit Vertrauen zu tun.
Theolounge: „Wenn jemand also stets zuverlässig war, wird man ihm in Zukunft vertrauen können. Denn sein bisheriges Verhalten lässt erwarten, dass sein künftiges Verhalten ähnlich sein wird.“
Das ist schlußfolgerndes Absichern, aber nicht… vertrauen.
Vertrauen ist nur dann Vertrauen, wenn keine Form vorheriger Absicherung erfolgt ist.
Theolounge: „…kann man… Menschen nicht vertrauen, die man nicht oder kaum kennt.“
Doch, kann man. Nur dann…
handelt es sich wirklich um Vertrauen.
Theolounge: „…Aufforderung, Sie sollen ihm doch bitte vertrauen…“
Der Imperativ: „Vertrau mir!“ …ist komplett daneben. Wie du ähnlich sagst, Vertrauen läßt sich nicht einfordern.
Vertrauen geschieht
immer nur freiwillig.