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Elton John und sein Mann haben zwei Söhne

Eben tickerte es so nebenbei durch auf B5-Aktuell. Elton John hat seinen langjährigen Freund geheiratet, hieß es da, als sein Lebenslauf in einem Abriss dargestellt wurde und mittlerweile haben sie zwei Söhne, die von einer Leihmutter ausgetragen wurden.

Deswegen machte ich mir Gedanken zum Thema Leihmutter. Im Grunde eine ziemlich üble Sache, weil eine fremde Person ein Kind austragen soll, dafür üblicherweise auch Geld bekommt, es zur Welt bringt und danach, weil es vertraglich vorher so geregelt wurde, dann an eine andere Frau oder im Fall von Elton John an zwei andere Männer abgeben muss. Die Mutter, die also neun Monate lang ein Kind im Bauch hatte, ist demnach in einem Vertrag verpflichtet, ihr eigenes Kind abzugeben. Wie grauenvoll.

In Deutschland ist dies glücklicherweise nicht möglich. Eine Frau, die ein Kind bekommt, ist automatisch die Mutter, ganz egal, ob vorher irgendetwas anderes vereinbart wurde. Selbst, wenn diese Mutter die Eizelle einer anderen Frau austrägt, ist sie mit der Geburt die Mutter, nicht die andere Frau.

Diese Art, vertraglich über den Körper eines anderes Menschen, in dem Fall einer anderen Frau, zu verfügen, findet in Deutschland glücklicherweise also keine Anwendung.

Hier wäre für mich auch wirklich einen Punkt erreicht, wo ich persönlich nicht mehr mit könnte, wenn beispielsweise zwei Männer ein Kind haben wollten. Von mir aus können Sie es gerne adoptieren, aber einen anderen Menschen dafür vertraglich zum Gebären zu verpflichten, halte ich für ethisch äußerst problematisch. Die Leihmutter wird ja gewissermaßen zur Gebärmaschine, der man nur genug Geld einschmeißen muss, damit dann ein Kind herauskommt. Sie wird somit zu einem Gegenstand degradiert.

Anders ist es, wenn beispielsweise zwei lesbische Frauen gemeinsam ein Kind bekommen wollen, das eine von ihnen dann austrägt. Hier ist die austragende Frau auch automatisch die Mutter und kein Gegenstand.

Biblisch kann man hier wohl ohnehin nicht mehr argumentieren, weil derartige Gedanken in der damaligen Vorstellungswelt gar nicht denkbar waren. Falls man es aber doch wollte, könnte man zumindest auf das Gebot der Nächstenliebe verweisen, wonach Dinge so geschehen sollen, dass man im Mitmenschen auch immer ein Ebenbild Gottes erkennt und respektiert. Bei der Austragung eines Kindes von 2 lesbischen Frauen, bzw einer natürlich, oder bei der Adoption eines Kindes durch zwei schwule Männer könnte man sich dieser Sicht wohl anschließen. Sofern alle drei miteinander verantwortlich umgehen, Mann, Mann und Kind oder Frau, Frau und Kind, könnte das Ganze ja durchaus im Sinne der Nächstenliebe eine tragfähige Beziehung ergeben. Wenn man einen Menschen aber als Gebärmaschine anmietet, funktioniert diese Sichtweise natürlich nicht mehr. Vieles ist machbar, aber nicht alles, was machbar ist, ist auch gut.

Will man also doch noch einen alttestamentarischen, biblischen Bezug herstellen, so ist hier wohl die Tendenz des Menschen zur Hybris anzuführen, also die Tendenz dazu, über die eigenen Möglichkeiten hinausschießen zu wollen und selber Gott zu spielen, die auch in der Geschichte des Turmbaus zu Babel exemplarisch dargestellt wird. Dort wollen die Menschen einen Turm bauen so hoch, dass sie gewissermaßen Gott überragen, sie also selber Gott sind. Dies muss zwangsläufig scheitern.

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1 Kommentar

  1. thiessenjak

    Kann ein Mensch überhaupt Gott spielen? Beim Turmbau zu Babel sieht man doch, dass das nicht geht. Ich glaube nicht, dass man Gott ins Handwerk pfuschen kann. Am Wichtigsten ist, dass man mit dem was man tut mit sich und Gott im Reinen ist.

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