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Klimawandel-Lebenswandel – Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) startet eine Kampagne für die Schöpfung

Von Walter Jungbauer. Das Jahr 2011 steht für die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), welche die Bundesländer Thüringen und die größten Teile von Sachsen-Anhalt sowie kleine Teile von Brandenburg und Sachsen umfaßt, unter dem Motto „Klimawandel – Lebenswandel“. Mit einer Schöpfungs-Kampagne, die unter diesem Motto durchgeführt wird, will die EKM ihre Mitglieder und die Öffentlichkeit dazu anregen, sich für die Bewahrung der Schöpfung zu engagieren. Dies soll nicht nur theoretisch und theologisch vollzogen werden, sondern auch in praktischen Schritten.

Die Konzentration der Kampagne liegt dabei auf der Einsparung von klimaschädlichen Kohlendioxid-Emission (CO2). Derzeit verursacht jeder Mensch in Deutschland durchschnittlich mehr als 10 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr. Klimaverträglich wäre eine weltweite Größenordnung von 2 Tonnen pro Person und Jahr. Daher ist ein effizienterer Umgang mit den Ressourcen und eine Lebensstil-Änderung vor allem in den industrialisierten Ländern dringend notwendig.

Um dies zu motivieren, wird im Rahmen der Kampagne als zentrales Aktions-Element ein Heft mit „Mitmach-Gutscheinen“ publiziert. Es enthält 23 Gutscheine die sich mit den Möglichkeiten des Klimaschutzes beschäftigen: Von „Leitungswasser statt Mineralwasser“ über „Einstieg in echten Öko-Strom“ bis hin zu „Kompost statt Torf“. Außerdem gibt es noch einen „leeren“ Gutschein, bei dem die Teilnehmenden aufgefordert sind, ihre eigene Phantasie spielen zu lassen und nach Wegen der CO2-Einsparung zu suchen, die nicht im Gutschein-Heft berücksichtigt sind.

Der Wechsel zu echtem Öko-Strom hat sich von allen vorgeschlagenen Maßnahmen als der ertragreichste Klimaschutz-Faktor erwiesen. Denn während im herkömmlichen bundesweiten Strommix 506 g CO2 / Kilowattstunde (kWh) anfallen, sind es beim Öko-Strom-Partner der Kampagne, den Elektrizitätswerken Schönau (EWS), lediglich 11 g CO2 / kWh. Bei einem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch einer vierköpfigen Familie von 3.000 kWh können beim Umstieg auf EWS-Öko-Strom die CO2-Emissionen also bereits um 1.485 kg CO2 gesenkt werden.

Diejenigen, welche im Rahmen der Kampagne z.B. einen entsprechenden Stromwechsel vollziehen, können den Gutschein dann ausfüllen und ins Landeskirchenamt einschicken. Mit Hilfe der ausgefüllten und eingesandten Schecks erhält die EKM über den Kampagnen-Zeitraum die Größe an CO2, welche durch den u.a. mit dem Stromwechsel vollzogenen Lebenswandel realisiert wurde. Ziel der EKM ist es, im Kampagnen-Zeitraum zwischen dem 02. Januar und dem 02. Oktober 2011 insgesamt 1.000.000 kg CO2 einzusparen.

Für die Hintergrundinformationen zum Thema gibt es neben dem Aktions-Element Gutscheinheft auch noch ein umfangreiches Arbeitsheft, welches die Höhepunkte und Aktionen der Kampagne vorstellt. Das 80seitige Arbeitsheft enthält darüber hinaus umfangreiches Material zu Umwelt- und Lebensfragen, ausführliche Film-, Literatur- und Linklisten sowie einen Referentinnen- und Referentenpool für Vorträge und Veranstaltungen.

Bereits jetzt können Interessierte Arbeitsheft und Gutschein-Heft direkt im Referat Öffentlichkeitsarbeit bei der EKM in gedruckter Form gegen eine geringe Schutzgebühr bestellen (Landeskirchenamt der EKM, Dr. Moritz-Mitzenheim-Straße 2a, 99817 Eisenach), oder kostenfrei auf der Kampagnen-Internet-Seite www.klimawandel-lebenswandel.de downloaden.

Foto: von EKM freigegeben für diesen Zweck.

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1 Kommentar

  1. Bernd Voigtländer

    Meine lieben Leute,
    CO2 und kein Ende! Habt Ihr schon mal beobachtet, das (angeblich oder sogar ehrlich) an allen Ecken und Enden z.B. in Deutschland Energie eingespart wird aber erstaunlicherweise die Öl- und Gaseinfuhr trotzdem kaum, bzw, in erheblich geringerem Maße als zu erwarten sein müsste, reduziert wurde?
    Energie einsparen heißt doch auch immer, oder zumindest meistens, Geld sparen. Das ist doch wohl so, und wenn das auch wirklich eintrifft, ist das ja auch sehr angenehm. Denn wenn ich Geld spare, kann ich doch wohl auch etwas Anderes, was ich möglicherweise sogar nötig brauche, kaufen. Nachteilig ist dabei nur, dass zu dessen Herstellung nun wieder Energie verbraucht wurde. (Preise sind an sich immer nur Energiepreise!) Also, so muss man feststellen, hat sich die eigene Energiebilanz gar nicht verändert. Es sei denn, man gibt das eingesparte Geld nicht aus, verbrennt es z.B. im Kamin und gewinnt dadurch noch Wärme, die keine Ölimporte erfordert. Aber das ist wohl doch keine sehr erfolgreiche Lösung.
    Wenn Energie gespart werden soll, heist das letztlich allgemeine Verbrauchsreduzierung, und das Ausweichen auf körperliche eigene oder tierische Energie, deren CO2- Bilanz erheblich günstiger ist. Ob das allerdings durchsetzbar sein wird, bezweifele ich sehr stark, bzw. ich bin mir dessen absolut sicher, das dieses Bemühen erfolglos ist.
    So, was nun?
    Aktion 1: Aufstellen einer Liste der echten Energiebilanz aller Erzeugnisse, und reduzieren deren schwarzer Schafe.
    Aktion 2: Vermeiden aller unnötigen Transporte bei gleichzeitiger Reduzierung der Einkommen um den eingesparten Betrag. Gott hilf uns dabei!
    Aktion 3: Enorme Beschleunigung der technischen Entwicklung zur Reduzierung des allgemeinen Energiebedarfes mit der Konsequenz wie bei 2. .
    Aktion 4: Erneuerbare Energien, aber bitte ohne finanzielle Tricksereien, die heute gang und gäbe sind, und die so viele nicht erkennen oder wahrhaben wollen.
    Und letztendlich ein neues Hauptziel:
    Sparen wir Öl, Kohle und Gas für die, die nach uns kommen und lassen wir die vordergründige Klimadiskussion, deren wissenschaftliche Basis nicht gesichert und deren Sinn fraglich ist. Stellen wir uns besser auf diesbezügliche und ganz natürliche und auch nicht zu verhindernde Änderungen ein. Falls es tatsächlich eine entsprechende Rolle des CO2 gibt, so ist diese summarisch zu betrachten. Letztendlich ist das, was wir in die Luft gepustet haben, nicht mehr zurückzuholen, und wenn wir auch mindern, wird die absolute Menge deshalb immer weiter ansteigen, denn es gibt noch genügend Menschen, die auch unter den gegenwärtigen technischen Verhältnissen und Möglichkeiten etwas von dem haben möchten, was wir z.Z. in Anspruch nehmen. Die Märchenstunden müssen einmal zu Ende sein, wir sollten uns nun endlich einmal mit Realitäten befassen.
    Aktion 5 und ff.: machen wir uns Gedanken.

    Bernd Voigtländer
    Bauingenieur in Rente, Realist und Träumer.

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