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Jesus ist Segen

Via Josef Bordat. Als der Herr die Frau sah, hatte er Mitleid mit ihr und sagte zu ihr: Weine nicht!

Dann ging er zu der Bahre hin und fasste sie an. Die Träger blieben stehen und er sagte: Ich befehle dir, junger Mann: Steh auf! Da richtete sich der Tote auf und begann zu sprechen und Jesus gab ihn seiner Mutter zurück. (Lk 7, 13-15) > mehr.

foto:mr. nightshade,flickr.com

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6 Kommentare

  1. Muriel

    Ich finde diese kleine Geschichte insofern ganz interessant, als ich nicht verstehe, welchen Sinn sie für einen Christen ergibt. Vielleicht kann mir das ja hier jemand erklären.
    Der christliche Gott ist nach meinem Verständnis allmächtig und allwissend und moralisch vollkommen.
    Das bedeutet aus meiner Sicht, dass der Tod des Mannes von Gott nur deshalb herbeigeführt worden sein muss, damit Jesus ihn wieder auferstehen lassen kann.
    Die Alternative wäre, dass Jesus die Wiederauferstehung gegen Gottes Plan und Willen bewirkt hat, was meines Wissens nach christlichem Verständnis nicht sein kann.
    So oder so sehe ich nicht, inwiefern Jesu Wirken besonders segensreich oder lobenswert wäre.
    Kann mir da jemand helfen?

  2. jobo72

    Liebe/r Muriel!

    Der Segen liegt meinem Verständnis nach in der Gnade, die Gott dem Menschen (hier: der Frau) durch Jesus zuteil werden lässt. Dass die Akte der Gnade eingewoben sind in eine Universalgeschichte, die nicht nur die Auferstehung, sondern auch den Tod beinhaltet, macht sie ja nicht weniger „segensreich“.

    Eine andere Frage ist die, ob die Akte der Gnade dadurch weniger „lobenswert“ sind. Man könnte sagen, dass da überhaupt nichts Lobenswertes dran ist, da Jesus ja ohnehin „nur“ den Willen Gottes tut. Richtig. Um Lob geht es Jesus ja auch nicht, sondern um Heil.

    Jesus ist Segen, nicht Held.

    Ich hoffe, dass diese Anmerkungen etwas weiterhelfen.

    Herzliche Grüße,
    Josef Bordat

  3. Muriel

    @jobo72: Offen gesagt hat mir das nicht sehr geholfen. Inwiefern ist es eine Gnade, dass Gott den Tod dieses Mannes einplant, damit sein Sohn/er selbst ihn dann publikumswirksam auferstehen lassen kann? Wäre es nicht viel gnädiger gewesen, ihr das Leid zu ersparen und ihn gar nicht erst sterben zu lassen?
    Ich finde, das bewegt sich ungefähr auf dem Niveau, meinem Sohn zu erzählen, dass sein Hamster gestorben ist, um ihm dann hinterher eine Riesenfreude mit der Offenbarung zu bereiten, dass er doch noch lebt. Ich kann da wirklich keinen grundsätzlichen Unterschied erkennen.

  4. jobo72

    Liebe/r Muriel,
    Sie sprechen einige interessante Punkte an, die ich hier leider aus Zeitgründen nicht weiter behandeln kann. Anschließen müsste sich hier nämlich eine längere theologische Diskussion zu Themen wie Wille Gottes und Heil des Menschen, Gnade und Freiheit, Vorsehung und Vorherbestimmung, Heiligkeit und Heroismus und schließlich die Theodizee.

    Ich glaube – um das noch kurz zu sagen – drei Gedanken könnten hier vielleicht weiterführen:
    1. Wie ist das mit dem Willen Gottes und der unterstellten Kausalität („…damit…“) und der unterstellten Absicht, einen bestimmten Effekt zu bewirken („…publikumswirksam…“)? Ist das so? Geht es wirklich darum? Wie deuten Sie die Rede vom „Mitleid“, das ja eingangs als Motiv des Gnadenaktes genannt wird?
    2. Was ist Gnade? Was empfinden Sie persönlich als Gnade? Ist „zu leben“ eine Gnade?
    3. Was ändert sich durch den Gnadenakt „auferstehen lassen“ gegenüber dem Gnadenakt „leben lassen“? Vielleicht versetzen Sie sich einmal in die Frau hinein. Was ändert sich für sie? Welche Erfahrungen machen die Anwesenden?

    Ich hoffe, dass ich mit diesen Gedanken und Fragen zumindest eine kleine Öffnung hin zu einer anderen Sicht auf die Stelle motivieren konnte, vielleicht einen kleinen Perspektivenwechsel habe anregen können.

    Wie auch immer: Ihnen alles Gute!

    Mit der Bitte um Verständnis für meine Zeitrestriktionen,
    Ihr
    Josef Bordat

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