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Gemeinsames & Unterschiede: Christen – Moslems

Wo liegen eigentlich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Christen und Moslems ?

Hier einige Links zum Thema.
> Universität Saarbrücken (> Prof. Karl-Heinz Ohlig).
> Evangeliumsnetz
> Die Entstehung des Religionsstreites 
> Zentralrat der Muslime
>> Islam und Christentum (ein Moslem vergleicht) 

> Ein Katholik erklärt Gemeinsamkeiten und Unterschiede (VIDEOS) (Sind Sie Moslem und der Meinung, diese Darstellung sei falsch ? Dann geben Sie uns bitte bescheid, in diesem Fall korrigieren wir uns gerne !) Man beachte in diesem Zusammenhang auch den ersten Link: > Universität Saarbrücken ; hier wird nämlich erklärt, dass das Trinitätsdogma sich erst im Laufe der Zeit herausbildete, auch, wenn es im biblischen Text bereits angelegt ist. Wenn aber das Trinitätsdogma erst eine Entwicklung ist, so ist der Unterschied zwischen Jesus und Mohammed möglicherweise kleiner, als bislang angenommen. Wenn das Trinitätsdogma jedoch im Text bereits angelegt ist, so scheiden sich hier eben die Meinungen, die christliche und die muslimische.

Das Video hier nimmt auf diese Überlegungen allerdings keine Rücksicht. Es geht vom Trinitätsdogma aus und von einem Offenbarungsverständnis des Koran, das weitere Deutungen auschließt. Tatsächlich könnte es aber durchaus sein, dass auch der Koran in seinen Auslegungstraditionen immer weiterentwickelt wird. Dies ist sicher eine Frage der jeweiligen Generation: denn jede Generation findet stets ihre eigenen Interpretationen zu einem Text. Das gilt sowohl für den Text der Bibel, wie auch für den des Koran.

Insofern mag das Video recht haben, wenn es auf dem Offenbarungsverständnis aufbaut, dass der Koran von Gott „direkt“ eingegeben wurde, also nicht lediglich „inspiriert“ ist. Andere Generationen kommen möglicherweise zu einer anderen Ansicht über die Offenbarung, sowohl über die Offenbarung der biblischen Botschaft, also auch die des Koran.

Wenn ich richtig liege, ist es jedoch tatsächlich so (was dieses Video auch so darstellt), dass die Bibel in einem langen redaktionellen Prozeß entstand (dies stimmt soweit), der Koran aber innerhalb weniger Jahre fixiert wurde. Er greift natürlich indirekt auch auf ältere Traditionen zurück, scheint aber dennoch einen stärkeren Anspruch auf Widerspruchsfreiheit zu haben. Die Bibel dagegen – und ihre Geschichte der Auslegung – ermöglichen tatsächlich, verschiedene Meinungen nebeneinander gelten zu lassen: denn verschiedene Autoren der Bibel haben je ihre verschiedenartigen Sichtweisen eingebracht. Dies sieht man allein schon an den unterschiedlichen Sichtweisen der Evangelien.

Bild: Claudia Hautumm,pixelio.de

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8 Kommentare

  1. theolounge

    @Achti

    Ich weiß es nicht genau, wer er ist. Aber er scheint mir zumindest didaktisch ganz gut zu sein. Ich denke, dass das theologisch auch stimmt, was er sagt.
    Oder hättest Du Bedenken ?
    Ansonsten kann ich das Video auch wieder aus dem Beitrag rausnehmen. Was meinst Du ?

  2. theolounge

    @Achti

    Habe die Videos mal rausgenommen. Ich denke, das ist objektiver ohne diese Videos.
    Zwar hat der Islam wohl ein anderes Offenbarungsverständnis, allerdings gibt es wohl auch bei ihm die Möglichkeit, dass Dinge weiterentwickelt werden. Insofern würde das Video den Islam vielleicht doch recht einschränken. Ist vielleicht besser ohne das Video.

  3. theolounge

    @Achti

    Ich denke, das ist theologisch schon richtig, was der Typ dort sagt, ich denke, ich werde die Links deshalb wieder aufnehmen in den Text. Schau mal auf die Seite, die ich oben auch angegeben habe:

    http://www.wshoffmann.de/artikel/diaisch.html

    Unterschiedliches Offenbarungsverständnis
    Eine Einschätzung des Verhältnisses von Judentum, Christentum und Islam sollte zuerst das unterschiedliche Offenbarungsverständnis berücksichtigen.

    Der Islam sieht sich mit Judentum und Christentum durch eine gemeinsame Geschichte der Offenbarung verbunden. Christen haben keine Schwierigkeiten, eine Verbindung nach vorne in die Geschichte zum Alten Israel hin zu finden. – Aber ein Offenbarungsgeschehen nach Jesus Christus ?

    Der Koran wird von Muslimen als Gottes letztgültige Offenbarung verstanden, in Zweifelsfällen gilt die Aussage des Koran als bindend. Christen empfinden das oft als Herabsetzung des Evangeliums als eine minderwertigere Offenbarung. – Aber ist die Behandlung des sogenannten „Alten Testamentes“ nicht auch oft eine Herabsetzung der jüdischen Offenbarungstradition gewesen?

    Der Koran gilt als direkte – nicht als inspirierte – Offenbarung. Das Christentum hat gerade erst Aufklärung und Textkritik verdaut und sieht sich dann hier einer – so erscheint es vielen – ahistorischen und fast evangelikalen Fixierung auf den Text gegenübergestellt, die als gerade überwunden galt.

  4. Achti

    Hallo.
    Ist das normal, dass man keine Mail bekommt als Antworten? Normalerweise vergesse ich nämlich, wo ich Kommentare hinterlasse. Egal.

    Also meinetwegen hätten die Videos drinbleiben können. Hab sie mir nicht alle angesehen, weil der Typ irgendetwas klischeehaft Christliches für mich vertritt. Ich kann’s nicht genau sagen, aber irgendwie macht mich das aggressiv.
    Schon allein der kitschige Hintergrund lässt mich schaudern. Eigentlich nur Äußerlichkeiten. Aber so entscheidet ja oft, ob man jemandem zuhören kann oder ihm zumindest die Botschaft abnimmt.

  5. theolounge

    @Achti

    Soweit ich weiß, werden hier keine Emails automatisch verschickt, wenn man einen Kommentar abgibt.

    Ja, den Typ hab ich auch wieder reingenommen, aber als Link unter anderen.
    *grins* …war mir nicht so bewußt, dass er so christlich wirkt 😉
    Ja, der Hintergrund ist nicht so optimal…fehlt noch der röhrende Hirsch an der Wand. Und die schwäbische (?) Aussprache ist auch gewöhnungsbedürftig.
    Aber didaktisch ist er recht gut, finde ich – wenn man sich drauf einlässt.

  6. Pingback:Unterschiede zwischen Jesus und Mohammed «

  7. khalidbinrhubalkhali

    Wenn jemand wirklich an einem Studium des Gemeinsamen und des Unterschiedlichen von Islam und Christentum interessiert ist, muß er sich schon selbst die Mühe machen, die Quellen zu studieren. Das heißt: Die Bibel und den Qur`an sowie die Hadithen wirklich lesen und sich mit deren Entstehung befassen. So ist für das Verständnis des Qur’ans zum Beispiel bedeutsam, zwischen den Mekka Suren und den Medina Suren zu unterscheiden, was nicht einfach ist, da der Qur’an keine chronologische Ordnung kennt. Die Suren sind meist entsprechend ihrer Länge angeordnet.

    Zitat: @
    Er (Qur’an) greift natürlich indirekt auch auf ältere Traditionen zurück, scheint aber dennoch einen stärkeren Anspruch auf Widerspruchsfreiheit zu haben.@

    Der Qur’an enthält eine ganze Reihe von Widersprüchen zwischen den Mekka Suren und den späteren Medina Suren. Deswegen wurde schon kurz nach dem Tode Mohammeds eine sogenannte Abrogations-Lehre entwickelt, die besagt, das später offenbarte Suren (meist Medina Suren) frühere (meist Mekka Suren) außer Kraft setzen. Die Medina Suren enthalten einige feindselige Verse gegenüber Christen und Juden, die Mekka Suren sind hingegen vergleichsweise moderat oder friedlich.

    Die Sunna und die Hadithen (Überlieferungen und Anweisungen aus dem Leben Mohammeds) sind für einen Vergleich mit dem Christentum wichtig, weil daraus häufig die Rechtsprechung der Scharia abgeleitet wird und weil sie ein Bild der Persönlichkeit Mohammeds wiedergeben, das man dann dem in der Bibel von Jesus gezeichneten entgegenstellen kann.

    Die Kodifizierung der Textes des Qur’ans ist zwar in vergleichsweise kurzer Zeit geschehen, ist aber dennoch sehr dubios. So wurden z.B. die zu Lebzeiten Muhammeds auf Knochen, Fellen, Palmblättern und Steinen fixierten Suren von Zaid ibn Tabit gesammelt, aber erst 20 Jahre später geschlossen niedergeschrieben. Die Sammlung der Originale wurde vom dritten Kalifen Ottman ibn Affan (um 650 nCh.) nach Herausgabe einer Neufassung vorsetzlich vernichtet.

    Wer sich über das Leben des Propheten von einem Insider unterrichten lassen will, kann das Buch von Ali Dashti lesen: „23 Jahre. Die Karriere des Propheten Muhammad. “
    Dashti wurde als Sohn des Geistlichen Shaykh Abdul Hussain Dashtani in Dashtestan geboren und hat in Karbala und Najaf islamische Theologie studiert. Er betätigte sich zunächst als Geistlicher, wandte sich dann aber dem Journalismus zu. Er setzte sich zunehmend kritischer mit dem Islam auseinander, was er dann unter Khomeini mit seinem Leben bezahlte.
    Das Buch enthält 28 Seiten mit Quellenangaben und es beschreibt nicht nur die Person des Propheten und dessen Offenbarungen, sondern zeichnet auch das geschichtliche, geistige Umfeld, in dem der Qur’an entstand.

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