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Gott redet auch heute durch Träume

traume.jpg Wie bekommen wir Licht in verworrene Beziehungen? Haben Sie schon einmal versucht Licht einzufangen? Im Folgenden ein paar hilfreiche bzw. weniger hilfreiche „Methoden“ dazu.

Renommierte und erstzunehmende Bürger Schildas, die Schildbürger, haben genau das versucht, Licht einzufangen, als sie merkten, dass in ihrem nagelneuen Rathaus keine Fenster waren.

Innen war es stockdunkel.

Lösungsorientiert entwickelten sie einen Aktionsplan. Mit Schaufeln, Besen und Mistgabeln schaufeln sie Sonnenschein in Eimer und Kessel, Kannen, Waschkörbe und ähnliche Gefäße. Auch leere Kartoffelsäcke und Mausefallen kommen zum Einsatz. Das gesammelte Licht schleppen sie dann ins Rathaus. Dort schütten sie das Licht ins Dunkel. Trotz der großen Anstrengungen sehen sie abends aber frustriert, dass es im Rathaus nicht ein Lichtquäntchen heller geworden ist.

Auch wir unternehmen oft ernstzunehmende Versuche in einer Beziehung, um an einem wichtigen Menschen festzuhalten und landen mitten in den dicksten Enttäuschungen.

„ER war doch immer so nett.“ Ich habe ihm doch immer geholfen.“ Und jetzt, wo bleibt die Dankbarkeit!“ „Dem werde ich mal zeigen, was er an mir hat.“ Unsere kreisenden Gedanken und Aktionspläne, wie wir unser Zusammenleben verbessern wollen, verpuffen vielfach ohne Wirkung und bringen noch mehr Verwirrung ins Spiel.

Sie werden sagen: Fenster, Fenster sind doch die Lösung. Doch wie können wir Licht ins Dunkel der Beziehungen mit unseren Ehepartner, Geschäftskollegen, Freunden und Kindern bringen ?

Sicherlich gibt es die verschiedensten Fenstertypen. Ein wichtiges, oft vergessenes Fenster, möchte ich anhand einer biblischen Geschichte vorstellen. Es ist das Fenster der Träume, die Gottes Licht in unsere Wahrnehmung bringen kann.

Es ist die Geschichte Jakobs mit Laban, seinem Onkel, der ihn großzügig aufnimmt nachdem er von seinem Bruder flüchten muss. Über die Jahre entwickelt sich ihre Beziehung zu einem undurchschaubaren Knäuel von Motiven und Handlungen. Laban gibt Jakob seine Töchter Rahel und Lea als Ehefrauen und bietet ihm Arbeit und ein neues Zuhause. Im Gegenzug profitiert Laban von Jakob. Durch das besondere Geschick Jakobs und dem Segen Gottes, der auf ihm liegt, vermehren sich die Herden und der Besitz Labans erheblich. Laban ist dies bewusst. Doch immer mehr geraten sie in eine gegenseitige Abhängigkeit, in der sich Betrügereien und Unehrlichkeiten einschleichen.

In dieser Situation redet Gott zu Jakob in ganz praktischer Weise:

Gott sagt zu ihm: „Geh zurück ins Land deiner Väter und deiner Verwandschaft.“ 1. Mose Kapitel 31, 3

Dies ist das erste Reden Gottes, um das Beziehungsknäuel zu entwirren. Ohne das Reden Gottes hätte sich das gegenseitige Abhängigkeitsverhältnis vielleicht noch länger hingezogen. – Denken Sie nur das heute moderne Wort „Ko-Abhängigkeit“.
Jakob macht sich daraufhin ohne Verabschiedung fluchtartig mit seiner Familie und seinem Habe auf den Weg. Laban erfährt von der Flucht und jagt ihm entrüstet sieben Tage lange nach.

Jetzt redet Gott zu Laban im Traum. Dies ist das zweite Reden, um eine gute Trennung vollziehen zu können. Gott redet mit Laban über Aggressionen:

Gott aber kam zu Laban, dem Aramäer, in einem Traum der Nacht und sprach zu ihm: Hüte dich [davor], dass du mit Jakob Gutes oder Böses redest! 1. Mose Kapitel 31, 24

Als Jakob und Laban dann schließlich zusammentreffen, kommt es zu einem sehr emotionalen, hitzigen verbalen Schlagabtausch. Trotz aller Entrüstung Labans ist ihm der Traum von Gott im Bewusstsein präsent. Er erzählt Jakob den Traum. Ein wichtiger Schritt Labans dahin, Jakob tatsächlich loszulassen. Trotz aller Spannungen und subjektiver Enttäuschung.

Der letzte Schritt zeigt, dass beide die Traumbotschaft Gottes voll und ganz im realen Leben akzeptieren und umsetzen. Durch ein Symbol bekräftigen sie, dass Gottes Wesen und Wille die zukünftige Grenze zwischen ihnen beiden darstellen soll (1. Mose 31, 46-53):

Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn als Gedenkstein auf.

Und Jakob sagte
zu seinen Brüdern: Sammelt Steine! Da nahmen sie Steine und machten [daraus] einen Haufen und aßen dort auf dem Haufen. …

Und Laban sagte: Dieser Haufen sei heute Zeuge zwischen mir und dir! Darum gab man ihm den Namen Gal-Ed und Mizpa, weil er sagte: Der HERR halte Wache zwischen mir und dir, wenn wir uns nicht mehr sehen! Wenn du meine Töchter unterdrücken und wenn du [noch andere] Frauen zu meinen Töchtern hinzunehmen solltest, – kein Mensch ist bei uns, siehe, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir.

Und Laban sagte zu Jakob: Siehe, dieser Haufen, und siehe, der Gedenkstein, den ich errichtet habe zwischen mir und dir, dieser Haufen sei Zeuge und der Gedenkstein ein Zeugnis, dass ich nicht über diesen Haufen zu dir hinausgehe und dass du über diesen Haufen und diesen Gedenkstein nicht zu mir hinausgehst zum Bösen.

Achten Sie vielleicht in nächster Zeit darauf, ob Gottes Stimme in Träumen zu ihnen spricht. Ich persönlich habe es schon vielfach erlebt. Seien sie aber vorsichtig dabei, ihre Träume nicht zu Gott zu erklären, sondern die Stimme Gottes in ihren Träumen zu hören.

Bild: www.pixelio.de Fotograf: Mamamawu

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6 Kommentare

  1. andy55

    ich habe kürzlich einen guten vortrag von reinhold ruthe gehört. thema: „träume sind keine schäume“.
    sehr interessant die zusammenhänge zwischen persönlichkeit, seele, erleben, gefühle und das verarbeiten in träumen.
    natürlich hat gott über 100 mal in der bibel zu menschen geredet in träumen, visionen und bildern. die frage für uns in der heutigen zeit allerdings ist mehr: ist es gott, der durch diesen traum zu mir reden will, oder gibt es noch andere quellen dafür. das ist ein weites gebiet…
    schöne we-grüsse, andy

  2. strassenpastor

    ja, das ist ein weites Feld. und man muss bei Träumen generell aufpassen, sich nicht immer zu schnell von den manchmal sehr eindrücklichen Traumbildern beeinflussen zu lassen. Schließlich leben wir unser Leben eigenverantwortlich im Wachzustand. Doch die Gefahr, die Stimme Gottes in Träumen zu überhören ist in unserer heutigen Zeit größer als zu vergessen, dass wir seelische Dinge im Traum verarbeiten können. Sicherlich hatte Jakob im AT auch hunderte von Träumen. Doch er berichtet nur einen als Traum von Gott. Die Proportionen scheinen mir realistisch. Auch bei einer Auslegung eines Traumes sollte man langsam und nüchtern sein.

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