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Erfahrungsbericht: Auswirkungen von Lebensbeichten

Von strassenpastor. 1. Sündenvergebung ist ein Knaller und eine Lebensbeichte ein lohnenswertes Event!
Ich bin überzeugt, dass wer einmal versteht, was für praktische Veränderungen dies in unser Leben bringt, dieses Erlebnis „Lebensbereinigung“ für sich beanspruchen wird. Doch wie wird eine Lebensbereinigung gemacht, wer hat Erfahrungen damit und was sind die Auswirkungen? Sind dazu Beichtstühle notwendig oder geht es heute auch über Skype?

Über unserem Leben liegt im Normalfall ein Hauch von Verdammnis- und Schuldgefühlen, die wir nicht einordnen oder auch gar nicht wahrnehmen können. Achten Sie vielleicht einmal in den nächsten Tagen bewusst auf Anzeichen von solchen Gefühlen. Diese Schuld kann real oder auch eingebildet sein, aber sie wirkt sich doch als spürbare Last in unserem Leben aus. Diese Last können wir ablegen.

Lasset uns jede Last und die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen. Hebräer 12, Vers 1

Schuld ist ein echtes Problem. Schuld kann aber weder durch Reden noch durch Wegreden aufgelöst werden. Sie muss vergeben werden. Vergeben von jemand, der dafür die Kompetenz hat. Und diese Kompetenz liegt bei Gott. Menschen können als Katalysator dienen, aber die Vollmacht ihre Sünden aufzulösen liegen beim Himmlischen Vater. Alles andere ist Scharlatanerie.

Das Ergebnis von Vergebung ist Freiheit von den oben beschriebenen Verdammnisgefühlen und vieles mehr. Im Folgenden möchte ich deshalb von praktischen Erfahrungen von Menschen, die eine Lebensbeichte gemacht haben, berichten: Von Menschen, die durch eine Lebensbereinigung Freisetzung erlebt haben.

Um es gleich vorwegzunehmen, keines dieser Erlebnisse hat sich in einem Beichtstuhl abgespielt. Das entscheidende sind nicht die äußeren Umstände, sondern dass wir im Gebet in Verbindung mit Jesus kommen. Oft waren jedoch Papier und Stift eine wichtige Hilfe als Vorbereitung. Manche haben sich tagelang vorbereitet und aus anderen ist es einfach so herausgesprudelt. Eine Lebensbereinigung kann in einer Gruppe, im Einzelgespräch oder alleine vor Gott gemacht werden.

2. Mein eigenes Erlebnis:

Bei mir waren ein Bibelvers und der Wunsch mehr Freiheit zu bekommen der Auslöser. Der Bibelvers aus der Apostelgeschichte spricht davon, dass Menschen nachdem sie angefangen haben an Jesus zu glauben, ihre Zauberbücher im Wert von vielen tausend Euro weggetan haben, um sich von okkulten Sünden zu trennen. Das hat mich beeindruckt.

Ich war alleine mit Gott und habe ihn gefragt, mir einfach meine Sünden zu zeigen. Danach war ich erstaunt, was sich da alles im Verlauf der nächsten Tage auf meinem Blatt Papier angesammelt hat. Mein Bild über mich veränderte sich schlagartig. Nichts mehr von meinem seitherigen „Ach-im-Grunde-habe-ich-fast-noch-nie-gesündigt“. Auch war ich überrascht zu sehen, wie viele okkulte Sünden sich bei mir nach der Definition der Bibel gesammelt hatten. Eigentlich dachte ich, dass da nichts wäre, da ich in dieser Richtung nie ein besonderes Interesse hatte. Außer vielleicht, dass ich manchmal mit Schmunzeln ein Horoskop gelesen hatte.

Für jede Sünde auf dem Blatt bat ich Jesus um Vergebung. Danach verbrannte ich das Papier und schrieb ein paar Briefe und versuchte Dinge und Beziehungen in Ordnung zu bringen. Danach merkte ich, wie in mir ein Prozess an neuen Entwicklungen begann. Plötzlich „fehlten“ mir einige unangenehme Phantasien, ich verlor an einigen Dingen das Interesse und fühlte mich Gott viel näher. Es war wie wenn Zentner von mir gefallen wären. Vor allem spürte ich Frieden. Viele schöne Entwicklungen nehmen von diesem Erlebnis seinen Ausgang.

3. Das Erlebnis von „Martin“:

Ich hatte früher einmal mit ihm in einer WG gewohnt und ihn dann nach vielen Umzügen aus den Augen verloren. Mein Erstaunen war nicht gering, ihn plötzlich beim Kirchenkaffee nach dem Gottesdienst in einer evangelischen Landeskirche wieder zu treffen mit der Bemerkung: Ich bin Christ geworden.

Bis dahin hatte er eine intensive Haschischkarriere hinter sich gebracht und er merkte, wie immer mehr etwas sein Leben zwanghaft bestimmte. Dies nicht nur in Beziehung auf die Drogen, sondern in vielen alltäglichen Dingen. Er erinnerte sich in seiner Not an einen Rat eines Christen, den er früher kannte. So rief er den Pfarrer der Gemeinde an und vollzog dort zuerst eine Lebensübergabe an Jesus und machte dann eine Lebensbeichte.

Ich denke, dass seine Liste ungleich länger gewesen sein muss als meine Liste -) . Die Auswirkung war aber auch ein deutlich veränderter Mensch. Das war nicht mehr der „Martin“ von früher, den ich jetzt sah. Hier war jemand mit Hoffnung, jemand mit Leichtigkeit und ohne depressive Ausstrahlung. Die Zwänge waren nicht mehr stärker als er selbst.

4. Erlebnis in einer Gruppe:

Eine andere Gemeinde organisierte ein Wochenende zur Lebensbereinigung in einer Gruppenveranstaltung. Erst wurde über die Vaterliebe Gottes gelehrt. Hier gab es schon die ersten Tränen und viele Anwesende erkannten, dass die Erlebnisse mit dem eigenen Vater den wahren Charakter Gottes überlagerten.

Durch Gebet und das bewusste Vergeben gegenüber den eigenen Eltern oder auch anderen Menschen wurde der „Grind“ von vielen alten, eiternden Wunden weggezogen und die verletzten Gefühle kamen heraus. Die Liebe des himmlischen Vaters wurde für viele zum ersten Mal wahrnehmbar. Danach wurden einzelne Lebensbereiche durchgesprochen, in denen uns der liebende himmlische Vater von Sünden befreien und schützen möchte: Stolz und andere Haltungssünden, so genannte Tatsünden wie Lügen und Stehlen und auch den Bereich, wo wir mit unguten, übernatürlichen okkulten Erfahrungen wie Wahrsagerei und ähnlichem in Berührung kommen.

Die Ergebnisse waren in der Folgezeit greifbar. Schlafstörungen, Beziehungsstörungen, die Unfähigkeit zu vertrauen, Depressionen, das Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit und vieles mehr wichen einer neuen Intensität der Nähe zu Gott.

4. Diese Erlebnisse umreißen schön die wichtigsten Elemente einer Lebensbereinigung:

1. Die Voraussetzung einer Lebensbereinigung ist die Lebensübergabe an Jesus und das Inanspruchnehmen dessen, was er für uns am Kreuz getan hat.

2. Wir vollziehen keine „technischen Bußleistungen“, sondern die Vaterliebe Gottes öffnet uns und ist die Basis für jede Lebensbereinigung.

3. Wir geben die Sünden wirklich ab und versuchen sie nicht selbst abzuarbeiten. Das heißt, wir schreiben Dinge nicht dazu auf, um danach richtig dafür zu „büßen“ und etwas „abzuleiden“.

4. Wir vergeben in dem Maße wie wir die Liebe Gottes erfahren auch anderen.

5. Manchmal müssen wir uns auch von scheinbar wertvollen Sachgegenständen trennen, die unser Herz gefangennehmen wollen.

6. Wir versuchen, soweit dies sinnvoll und machbar ist, Dinge wieder in Ordnung zu bringen.

Natürlich werden wir jeden Tag wieder etwas schmutzig. Doch so wie wir uns täglich kurz waschen, so können wir auch immer wieder Vergebung in Anspruch nehmen.

Schreiben Sie uns und berichten Sie uns Ihre Erlebnisse mit einer Lebensbereinigung. Gerne können wir Sie auch – zum Beispiel per Skype – dabei unterstützen, eine Lebensbeichte zu machen.

Skype: Inmeinerstrasse (info@inmeinerstrasse.de)

Lesen Sie auch: > Hilfe, ich will hier raus !

Verfasser: strassenpastor
Bild: www.pixelio.de Fotograf: S. Hofschlaeger

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11 Kommentare

  1. chroettli

    ich glaube das diese lebensbeichte etwas ist dass man nur von herzen zu herzen abgeben kann. menschen können dabei eine brücke – eine art hilfesteg sein: von mir zu gott! aber diesen glaubensschritt tun kann nur der mensch allein. wird er gedrängt oder gar in eine form gedrückt (dein gebet muss lauten: so und so, sonst ist es nicht richtig!) ist dies kein herzensschritt und nur etwas das wir aus menschenfurcht tun. gott bewahre uns! ich glaube er wünscht sich das was echtes!

  2. Wieland Röhricht

    Ja, so ist es. Ein wirklich gutes Thema! Schön, dass viele (auch „Freie“) Gemeinden dies wieder entdecken. Beichte gehört zum Leben. Die Liste der Erlebnisse können viele von uns nahezu beliebig verlängern.

    ad chroettli:
    (1) ich denke, dass die Menschen, und ihr Glaubensweg, unterschiedlich sind. Viele brauchen das persönliche Gegenüber des Priesters, die gute Geborgenheit des Regelmäßigen, egal, ob „verordnet“ oder nicht; vielen hilft die Ordnung. Und das meine ich ganz und gar nicht despektierlich. Und viele haben die gereifte Tiefe vorgefasster (Beicht-)Gebete sehr schätzen gelernt (ohne auf eigene Formulierungen zu verzichhten, wenn dies erforderlich ist).
    Mit den „Glaubensschritten“ ist das so eine Sache. Einer der ersten sollte nämlich sein, alles eigene über Bord zu werfen. Also auch eigene „Schritte“. Erst recht den „von mir zu Gott“. Diesen Schritt kann nur Gott selbst tun (und hat ihn in Christus Jesus getan). Wir kommen nie bis zu Gott! Christus ist ZU UNS gekommen. Deswegen brauchen wir keinen Schritt mehr zu tun, um bei IHM zu sein.
    Wir müssen, so ist mein Eindruck, den „eigenen“ aufrechten Gang erst wieder lernen.

    ad chroettli et theolounge:
    (2) Wir bestehen heute so auf unserer Selbstständigkeit: „Keiner hat mir vorzuschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe!“ In Beziehung auf den Glauben ist dies gelinde gesagt ein Missverständnis. Es geht (Gott) nicht um schlechte Bevormundung. Wir brauchen in unserer eingebildeten Autonomie und (manchmal extremen) Selbstüberschätzung einfach mal wieder Boden unter den Füßen! Und manchmal helfen da deutliche Worte, die im übrigen (wenn sie heilsam sein sollen) wohl eher aus etwas heraus- als in etwas hinein-pressen. Wir dürfen den entstehenden Druck also nicht fehl-interpretieren.

    (3) Meines Erachtens gehört die Beichte i.d.R. vor einen ordinierten Geistlichen (wie auch immer man dazu sagt: Priester, Pastor o.ä.). Erstens kann man sicher sein, dass das Beichtgeheimnis verpflichtend gilt, zweitens ist „ausgesprochen“ erst, was vor Menschen ausgesprochen wurde (ich empfehle jedem, der das nicht glaubt, es einfach mal zu machen), drittens erhalte ich verlässliche Absolution zu“gesprochen“, viertens erlebe ich dies als ein wirkliches „Band“ in den Leib Christi hinein – eine wachsende Ver“bunden“heit mit Christus (ich weiß nicht, wie ichs anders formulieren soll).

    (4) Mich würde darüber hinaus mal interessieren, wie Ihr das Thema „jeden Tag wieder etwas schmutzig“ seht – nach Luther sind wir nämlich immer „irgendwie schmutzig“ – trotz Errettung und Rechtfertigung („simul justus et peccator“ = gleichzeitig Gerecht(fertigt)er und Sünder).

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