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Beten für Bali – Kämpfen für’s Klima

klimawandel.jpgMorgen beginnt die Weltklima-Konferenz in Bali. Und wer die Ohren nicht verstopft und keine Tomaten auf den Augen hat, muss erkennen, dass es nicht mehr 5 vor 12 ist, sondern eher schon 5 nach 12. Und es gibt eine ganze Reihe von Menschen, beispielsweise auf Tuvalu, einer Südsee-Inselgruppe, gelegen zwischen Hawaii und Australien, die das in den nächsten 50 Jahren im Sinne des Wortes existentiell zu spüren bekommen: Bis dahin wird Tuvalu nämlich wegen des auf Grund des Klimawandels steigenden Meeresspiegels unter Wasser liegen (zu Tuvalu ein Beitrag in der Tagesschau: Ein Atoll funkt SOS).

Vielleicht nochmal ganz kurz und für alle verständlich zusammengefasst:

  • das weltweite Klima erwärmt sich unaufhörlich; wir können den Prozess bereits jetzt nur noch auf ein erträgliches Maß begrenzen, nicht mehr aufhalten;
  • dass dieser Prozess von Menschen verursacht ist, ist mittlerweile Konsens und wird nur noch von absoluten Ignoranten bestritten (vgl. mein Beitrag „Öl ist viel zu billig“ vom 19. November 07);
  • der Klimawandel wird nach Einschätzung der Vereinten Nationen auf Grund zunehmender Dürren, damit zusammenhängender Wasserknappheit und Nahrungsmittelmangel schwere Rückschläge bei Armutsbekämpfung, Ernährung, Gesundheit und Bildung mit sich bringen (vgl. dazu Artikel „Klima bedroht Entwicklung“ in der Frankfurter Rundschau vom 28. November 07);
  • die mit dem Klimawandel zusammenhängenden Veränderungen für die gesamte Schöpfung sind noch gar nicht wirklich absehbar (ein bezeichnendes Beispiel ist die völlig unerwartete Quallenplage vor Nordirlands Küsten, welche die einzige dort existierende Lachsfarm an den Rand des Ruins gebracht hat; vgl. „Im Jahrhundert der Quallen“ in der tageszeitung vom 23. November 07);
  • Atomkraft ist keine Alternative, u.a. wegen der ungelösten Frage, wie man mit dem jahrtausende strahlenden Atommüll umgehen soll, damit er wirklich sicher gelagert ist (vgl. u.a. „Atommüllendlager Asse ist einsturzgefährdet“ in der tageszeitung vom 23. November 2007) und der erheblichen Terror-Gefahren (vgl. u.a. den Artikel „Warnung vor Terror-GAU“ in der Frankfurter Rundschau vom 26. November 2007 über die mittlerweile durch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bestätigte Untersuchung des Öko-Institutes, dass Biblis A, Brunsbüttel, Isar 1 und Philippsburg 1 einen entsprechenden Angriff nicht überstehen würden und die Auswirkungen z.B. bei Biblis A je nach Windrichtung selbst eine Evakuierung Berlins, Prags, Wiens oder Teilen der Niederlande notwendig machten);
  • Stein- und Braunkohle sind auf Grund der hohen Treibhausgas-Emissionen ebenfalls keine Alternative, zumal die von Kohle-Kraftwerks-Befürwortern immer wieder angeführte ‚Abscheidung des CO2‘ und ‚Verpressung in tiefe geologische Schichten‘ technisch zum einen vollkommen unausgereift ist, selber Unmengen an Energie verschlingt, und zudem bislang nicht abgeschätzt werden kann, ob das CO2 dann auch wirklich ‚unter Tage‘ verbleibt, oder nicht doch an die Atmosphäre gelangt und dort sein zerstörerisches Werk anrichtet (vgl. dazu u.a. Beitrag „Klimafreundliche Kohlekraftwerke?“ auf der Greenpeace-Website);
  • mit Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz, deren Potentiale noch bei weitem nicht ausgeschöpft sind (vgl. u.a. Artikel „Sonnenstrom für Tag und Nacht“ in der tageszeitung vom 23. November 2007) können wir den Klimawandel stoppen, und dies sogar ohne dass dies erhebliche Einschränkungen für uns bedeuten würde (vgl. dazu die Studie des Umweltbundesamtes „Klimaschutz in Deutschland“).

Ich bete zu Gott, dass die Vertreter der Nationen, die in Bali zusammenkommen, in dieser Adventlichen Zeit vom Pfingstgeist erfasst werden mögen, und wirtschaftsegoistische Interessen zu Gunsten rationaler-vernünftiger Schöpfungsbewahrung zurückstehen.

Kirchenvater Augustinus hat immer wieder „Kontemplation und Aktion“ betont; diesen Gedanken aufgreifend möchte ich alle Lesenden aufrufen: Betet mit mir für diese Klimakonferenz! Und kämpft in Eurem Alltag in Wort und Tat für das Klima, für Gottes Schöpfung.

Ein extrem guter Beitrag, der heute auf Deutschlandfunk gelaufen ist, und die ganzen Probleme nochmal kurz und knapp und eindringlich zusammenfasst (Audio-File): Von Kyoto nach Bali – Der globale Kampf gegen den Klimawandel

Foto: Nelson Schoen – Quelle: http://www.pixelquelle.de

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