Menü Schließen

Widersprüchlichkeiten in der Bibel?

storch.jpgGuten Tag,

Ich bin neu hier, das ist mein erster Eintrag bei der theolounge. Deshalb verweise ich erst einmal auf meinen Blog, da gibt es ein Profil mit Infos über mich. Ich vermute, dass ich hier so grob einmal die Woche posten werde. Mehr von mir gibt es dann bei der Schönheit des Simplexen. Gottes Segen!

Vor einigen Tagen habe ich darüber gepostet, wie man mit der Komplexität des Lebens und der Bibel als Prediger umgehen kann. Jetzt habe ich wieder mal über dieses Thema diskutiert und daraus folgend natürlich auch weiter gedacht. Es ist immer die alte Frage, die Nicht-Christen stellen und Fundis gerne mit “nein!” beantworten. Enthält die Bibel Widersprüche?
Ich meine, dass sie keine enthält, würde die Frage aber anders beantworten als die Fundis (wie lange wird es noch dauern, bis die Medien diese als “Christenisten” bezeichnen?).

Wenn ich einen Abend im Kultshockk verbringe und Du mich die ganze Zeit belauscht, dann wirst Du vielleicht zwei Gespräche hören. Jemand fragt mich: “ist es okay, wenn ich ein Bier trinke?” und ich antworte: “nein, auf keinen Fall ist das okay!” Minuten später hörst Du wie mich jemand fragt: “ist es okay, wenn ich ein Bier trinke?” und ich antworte: “sicher, warum nicht?”
Wenn Du das in meinem Blog lesen würdest, auch noch mit einigen Tagen Abstand zwischen den Posts, dann würdest Du bestimmt sagen: “was ist denn mit dem Storch los? Der war doch sonst recht vernünftig, aber mittlerweile widerspricht er sich maßlos”, und Du würdest mich möglicherweise aus Deinem feedreader löschen.
So empfinden viele Leute wenn sie das Wort Gottes lesen. Mal steht da, “Abraham wurde aus Glauben gerecht” (Römer 4,3); dann wieder, dass auch Werke dazu wichtig waren (Jakobus 2,21-22). “Was denn nun?” fragen sich da manche. Dieser “Widerspruch” ist leicht aufzulösen wenn man weiss, dass Glaube immer Werke hervorbringt, andere sind da schon härtere Nüsse.

An dem Abend im Kultshockk hättest Du weniger Probleme gehabt, wenn Du meine Gesprächspartner gekannt hättest. Dem trockenen Alkoholiker der gerade vor einer Woche seine Therapie beendet hat, riet ich deutlich vom Bier ab. Bei unserem Gastprediger, der mit Bier umzugehen weiss, hatte ich keinerlei Bedenken.
Mit dem Lesen der Bibel ist es dasselbe. Es geht nicht nur darum, was da steht sondern an wen es sich in welcher Situation wendet. Wir sind zu komplex als das Gott uns immer allen dasselbe sagen könnte.

Das grösste Problem, das die Christen mit der Bibel haben ist, dass sie Gottes Wort noch immer als Gesetzbuch sehen und nicht als BEZIEHUNGSBUCH. Die Bibel ist niemals dazu geschrieben worden ihrem Buchstaben zu folgen, sie ist ein geistliches Buch (Johannes 6,63) und muss geistlich gelesen werden. Gottes Wort ergibt nur dann Sinn, wenn wir es mit dem Heiligen Geist zusammen lesen und er uns die Anwendung auf unsere momentane Situation schenkt. Dann ist es so, dass er mal hart und mal entspannt mit uns redet; uns mal aufbaut und dann wieder herausfordert – das ist eben Bezeihung.
Es ist kein Widerspruch darin zu finden, dass der allmächtige Gott mal sagt: “Storch, entspann Dich”, und dann wieder: “Storch, gib Gas!” Es zeigt sich darin eine gesunde Beziehung, kein verwirrter Gott.
Wir leiden oft daran, dass wir geistliche Dinge nicht als in die Gottesbeziehung eingebettet sehen. Das ist eines der Grundparadigmen des Glaubens. Das Wort ist nicht dazu da unseren Verstand zu befriedigen sondern um uns in Kooperation mit dem Heiligen Geist im geistlichen Wachstum zu unterstützen.

Ähnliche Beiträge

20 Kommentare

  1. Walter Jungbauer

    Wunderbarer und anregender Beitrag. Schließe mich im übrigen den Zeilen meines Vor-Posters an.
    Wenn gestattet, werde ich Gedanken aus diesem Beitrag an passender Stelle in eine meiner nächsten Predigten aufnehmen.

    Herzlich

    Walter Jungbauer

  2. storch

    selbstverständlich, walter. alles, was ich schreibe und predige erscheint unter einer cc-license, mehr infos dazu hier:
    http://www.jfrs.de/storch/blog/wordpress/?page_id=686

    „Dieser Blog ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.
    Du darfst benutzen was Du willst. Auch kommerziell, wenn es Dich reich macht, macht es mich glücklich. Allerdings musst Du mich als Urheber nennen wenn Du etwas kopierst. Urheberrechte bleiben immer bei mir.“

    segen dir, wenn du ein mp3 deiner predigt im netz hast würde mich das natürlich interessieren!

  3. Pingback:die Schönheit des Simplexen » Blog Archive » Widersprüchlichkeiten in der Bibel?

  4. vled

    Tut gut das in der Theolounge zu lesen. Manchmal frage ich mich ob hier nicht einfach zu oft rumdiskutiert wird und dabei vergessen wird mal persönliches von Gott und seiner Beziehung zu ihm zu schreiben. Der Post ist echt gut und ist auch sehr praktisch.

  5. storch

    hi vled,
    danke für die blumen! das ist mir tatsächlich das wichtigste, dass der glaube lebendig wird. diesen community hier kenne ich ehrlich gesagt nicht so gut. ich habe erst mit der einladung, hier mitzumachen, davon erfahren, dass es die theolounge gibt…

    ich höre übrigens gerade deine muzzik-seite. schöne sachen bei!

    segen,

    storch.jfrs.de

  6. Metis

    Als vom Patriarchat Verschlungene sehe ich das alles ganz anders!
    Zunächst einmal fällt auf, wie viele „Jünglinge“ sich per Selbstdarstellung im Netz präsentieren und eine Lobhudelei auf Jisis vom Stapel lassen! Frauen haben dazu keine Veranlasung!

    Ich habe Angst vor diesen infizierten Christen! Seien sie im richtigen Leben wanderpredigende Ärzte oder radiobastelnde Supermarktleiter…Oberhäupter in spe?
    Männliche Erlösung auf Kosten weiblicher Gängelung? Immer noch das alte Prinzip der vielfältigen christlichen Methoden?
    Welches zeitweilig im zwanghaften Sticken mündete?

    MEIN größter Fehler im Leben war es, die größte Sünde sozusagen gegen mich selbst, mich der christlichen Engführung einst zu beugen: gegen die eigene Natur!

    Christliche Kolonialisierung heißt für viele (Frauen) nach chronischer Erschöpfung und Ausbeutung und Infizierung des gesamten Lebens : STILLSTAND!

  7. theolounge

    Klingt nach Reglementierung, was Du erlebt hast. Nichts Befreiendes, sondern der Zwang von Religion.
    Nach Karl Barth ist Jesus eigentlich das Ende von Religion: man muss nicht mehr fromme Riten erfüllen, um zu Gott zu kommen.
    Dass das einige Menschen anders verstehen, hast Du scheinbar erlebt. Dabei ging es diesen Menschen wohl primär darum, sich ein eigenes Herrschaftssystem unter dem Deckmantel des christlichen Glaubens aufzubauen – was man sicherlich doch öfters findet. Leider.

  8. storch

    hi metis,
    da scheinst du ja viel scheisse erlebt zu haben. wobei ich aber immer einen unterschied machen würde zwischen dem leben mit jesus und dem system kirchen oder gemeinde. gibt sicherlich viele, die mit gemeinden und kirchen (und deren gesetzlichkeit) schlechte erfahrungen gemacht haben. (wobei ich nicht das gefühl habe, dass es da unterschiedliche prozentverteilungen zwischen frauen und männern gibt) aber mit jesus zu leben ist ja nicht in einer struktur zu leben.
    die statistik (zumindest der freikirchen) spricht übrigens gegen dich: normalerweise ist der frauenanteil in gemeinden grösser als der männeranteil.
    übrigens nervt es mich auch, dass es so wenige damen in leitungspositionen gibt. ich habe ein buch dagegen geschrieben. – um frauen den weg in predigt- und leitungspositionen zu ebnen. „die prinzessin auf der kanzel“.
    lieben gruss noch!

    btw: was stand denn in meinem post in richtung patriarchat?

  9. petersemenczuk

    Wer täglich mit Gott lebt nach seiner Wiedergeburt, lebt ein erfülltes Leben nach der Norm, Prinzipien des lebendigen Gottes, der GEIST ist, und wer dem Geist anhangt,der ist ein Geist mit IHM heißt es.
    Weder Gott noch Christus hat, uns die Schrift/Bibel verheißen, sondern seinen Heiligen Geist, den Geist der Wahrheit.
    Die Bibel ist keine Betriebsanleitung noch eine Lebens -anleitung, des unter der Herrschaft des Buchstabens stehenden Menschen und Sünder, sondern wie Paulus schreibt:“Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, dass ein „Mensch Gottes“ sei vollkommen,….
    Ein „Mensch Gottes“ ist ein Christ, der die wahre Erneurung seiner Natur und Wesen erfahren hat durch die Wieder -geburt im Geist Gottes.
    Vom natürlichen und ungeistigen Menschen und Sünder –
    Zu einem geistig gerichteten neuen Menschen und neuer Kreatur Gottes, der ab dem Tag der Wiedergeburt mit dem Geist Christi und Gottes lebt, der mit dem in seinen innern wohnenden Wort Gottes lebt, der in seinem innern und Bewusstsein, mit dem alleinseligmachenden und allerheilig -sten Glauben lebt, der eine Gabe Gottes und eine Frucht des Heiligen Geistes ist.
    Lass darum ab dem Tag Deiner Wiedergeburt für Gott,
    Der innere Geist und das Wort Gottes- Dein Lehrer sein,
    Die heilige Salbung Gottes- Dein Lehrer sein,
    Der in deinem Innern wohnende innere Christus- dein Lehrer sein, der das innere Licht Gottes ist in allen Menschen und ihnen geistige und göttliche Macht gibt, ein Kinde des lebendigen Gottes, ein Mensch Gottes zu werden, so sie Ihn anerkennen und Ihn aufnehmen in ihr Leben und Inneres.
    (Früchte meiner geistigen Meditationen zu Gott in der Stille)

  10. kroski.meint

    Gib Gas, Storch, und dein Nest wird viele Jungstörche beherbergen…!

    Beziehungsbuch ist gut auf den Punkt gebracht!

    Manchmal stelle ich mir die Frage, welches Jesusbild aus dem Überangebot des Jetzt und Heute taugt, schliesslich gehört zur Beziehung auch ein Gegenüber?!

    See u soon, Storch!

  11. kroski.meint

    o.k., stimmt, das konnte man wörtlich nehmen!
    wir kennen uns nicht, aber ein kennenlernen von blog-zu-blog kann ja eine gute sache sein, und ist es hoffentlich auch 😉 !
    danke für den segen! und gott sei mit dir!

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von god.fish

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen